Salewa
Hauptsitz
Cino Zucchi & Park Associati
Der Hauptistz SALEWA ist ein Symbol für alle, die sich Bozen von Süden nähern, sowie ein Bindeglied zwischen alpiner Umgebung und Technologie – genau wie das Unternehmen, das es repräsentiert: SALEWA, europäischer Marktführer für technische Alpinbekleidung, dessen Herz für die Bergwelt und schwindelerregende Höhen schlägt.
Dynamik, technologische Forschung und kontinuierliche Weiterentwicklung sind die charakteristischen Merkmale eines Unternehmens, das heute als der Bezugspunkt für den Alpinsport schlechthin gilt. Diese Idee sollte auch in dem neuen Hauptsitz im Süden Bozens zum Ausdruck kommen, um das direkte und enge Band zwischen dem Unternehmen und seinen „Wurzeln“ hervorzuheben.
Auf der einen Seite die Technik, auf der anderen die Natur. Neben der hohen Verlässlichkeit der Produkte, z.B. Haken, denen die Bergsteiger ihr Leben anvertrauen, ist der enge Bezug zur Natur wichtig. Er ist verbunden mit dem Wunsch, dass alles, was man auf dem Weg zum Gipfel antrifft, unberührt bleiben soll. Diesen beiden Schlüsselthemen sollte das Projekt entsprechen, um den Unternehmensgeist von SALEWA am besten zu vermitteln und darzustellen.
Die wichtigsten Merkmale des Projektes sind seine architektonische Qualität, die auf der intensiven Beschäftigung mit der umliegenden Landschaft basiert, sowie die optimale Erreichbarkeit der Struktur und die Präsenz einer direkt angeschlossenen Grünfläche.
Was die räumliche Aufteilung betrifft, befinden sich im Norden die Türme mit den Büroräumen und dem Showroom, im Osten die Kletterhalle und im Süden die Lagerräume. Der öffentliche Bereich im südlicheren Teil bildet das grüne Herz der Anlage.
Die Räume der Büros und der Kletterhalle kommunizieren sowohl untereinander, als auch mit den umliegenden Bergen und umrahmen die zentrale Grünfläche, während das Lager eine große, künstliche Topographie bildet.
Die zusätzlichen Einrichtungen wie Kindertagesstätte, Hängegarten und Bistrot wurden mit größter Sorgfalt in die Gesamtplanung einbezogen.
Key Facts
Glaswände
Unterzieht man das Gebäude einer technischen Analyse, fällt in erster Linie auf, dass die gesamte Nordseite, insbesondere die Türme, durch Glaswände charakterisiert sind.
Sämtliche Elemente wurden am Ende der Produktions- und Montagephasen markiert, nach Typen gekennzeichnet und einzeln für die Montage vorbereitet. Dies war aufgrund der vielen unterschiedlichen Maße und Formen der Schließ- und Verkleidungselemente notwendig und erforderte sowohl während der Produktionsphase, als auch der Montagephase vor Ort eine sorgfältige organisatorische Planung.
Die Glasfassade wurde an einer aus Pfosten und Querträgern bestehenden Struktur installiert.
Die Entscheidung, das verglaste Fassadensystem mit Hilfe einer unabhängigen Unterkonstruktion zu befestigen, basierte auf der Notwendigkeit, Maßtoleranzen zum Ausgleich der Biegebewegungen der Kragplatten zu garantieren.
Die Verankerung der Pfosten an den Decken der Stahlbetonstruktur besteht aus verzinktem Stahl.
Die Glaswände der Türme garantieren eine optimale natürliche und gestreute Lichteinstrahlung und benötigen keinerlei Abschirmung. Außerdem bieten sie einen wunderbaren Blick auf die umliegende Landschaft und die Berge von Trentino-Südtirol, die den Gebäudekomplex umrahmen.
Die transparenten vertikalen Schließelemente wurden so konzipiert, dass das Struktursystem verborgen bleibt, um eine facettierte und einheitliche Wirkung zu erreichen.
Fassaden
Die Außenverkleidung besteht aus Aluminiumplatten mit verschiedenen Arten von elektrochromatischen Löchern, die per Zinninterferenz ausgeführt wurden. Diese erfolgte am Ende des Produktionszyklus, um zu vermeiden, dass die Schnitte und Löcher Oxidationsprozessen ausgesetzt werden. Dieses besondere Verfahren der Färbung von Aluminium wurde in Italien anlässlich des Projektes zum ersten Mal auf derart großen Flächen angewandt.
Die Farbe der Verkleidung changiert je nach Sonneneinfall und besteht aus drei grau-blauen Farbtönen. Diese Farbauswahl ist keineswegs zufällig, sondern soll eine Verbindung mit der umliegenden alpinen Landschaft herstellen und das Gebäude in die Umgebung einbetten.Die Aluminiumplatten wurden aus Basismodulen von 590x1190 mm Größe und 30/10 Dicke gewonnen. Anschließend erfolgten die verschiedenen Bearbeitungen der Biegung und Lochung, wobei die Löcher in horizontalen Abständen von 100 mm und vertikalen Abständen von 150 mm angebracht wurden, sowie die Färbung.
Die Unterkonstruktion der Verkleidung besteht aus Bügeln aus verzinktem Stahl unterschiedlicher Formen und Maße, die die Styroporisolierung durchqueren. Diese Bügel wurden nach Einlage einer Forex-Isolierung von 5 mm Dicke mit mechanischen Dübeln und Sicherheitsklemmeinheiten mit quadratischen Unterlegscheiben und Bohrschrauben an der Kopfseite der massiven Stahlbetondecken befestigt. An den Bügeln wurden kastenförmige, ad hoc geformte Strukturprofile verschraubt, die die Kanten der Verkleidungsflanken darstellen und die Makrostruktur des Fassadensystems vorzeichnen. Dank intensiver Studien bei der Entwicklung der Fassadenplatten wurde ein exzellentes technisches und farbliches Ergebnis erzielt und es konnte garantiert werden, dass die Unterkonstruktion sowohl von außen, als auch von innen komplett unsichtbar und verborgen bleibt, sogar durch die Lochung hindurch.
Auch die Befestigung der Aluminiumplatten an der Unterkonstruktion erfolgte auf nicht wahrnehmbare Weise. Hierfür wurden an den Schenkeln der Unterkonstruktion Schlitze vorgesehen, um die Anbringung der Platten mit einer schwerkraftbasierten Verbindung zu ermöglichen.
Die Entwicklung der Unterkonstruktion und Fassadenelemente basiert auf intensiven Studien, die zum einen die ästhetische Wirkung des Projektes garantieren und zum anderen den hohen Anforderungen an Qualität und Leistung entsprechen sollten.
Um Wärmebrücken auf ein Minimum zu reduzieren und die Bauarbeiten zu vereinfachen, wurde der „U“-Querschnitt des Verbindungssystem durch Verwendung von Kunststoffelementen, die mit thermischem Trennverfahren hergestellt wurden, in einen „L“-Querschnitt verwandelt.
Strukturen
Während die Strukturen für den nördlichen und eher unregelmäßigen Teil des Gebäudekomplexes vor Ort betoniert wurden, hat man sich bei den gleichmäßiger geformten Lagergebäuden für Fertigteile entschieden, da sich bei dieser Lösung die Verteilung der Räume und die Lichteinstrahlung optimal mit wirtschaftlichen Gründen vereinen ließen.
Bei der Entscheidung für diese Variante war außerdem die Tatsache von entscheidender Wichtigkeit, dass auf diese Weise eine deutliche Zeiteinsparung möglich war.
Auch bei den Wänden wurden Fertigteile mit einer maximalen Größe von 12,50 m verwendet, wobei die Platten auf halber Höhe an einem Innenträger befestigt wurden.
Credits
Projektname: SALEWA Headquarters
Ort: Bozen (Italien)
Jahr der Fertigstellung: 2011
Auftraggeber: SALEWA-Oberalp AG
Architektonischer Entwurf: CZA Cino Zucchi Architetti e Park Associati
Planung der Stahlstruktur: Stahlbau Pichler GmbH
Herstellung und Montage der Stahlstrukturen: Stahlbau Pichler GmbH
Entwurf der Fassadensysteme: Stahlbau Pichler GmbH